Jeder dritte Deutsche kämpft einmal in seinem Leben mit den Symptomen einer Allergie. Von allen Allergieformen ist wohl der Heuschnupfen (allergische Rhinitis) die bekannteste. Verantwortlich für Allergien sind Allergene, die vom körpereigenen Immunsystem als fremd erkannt werden. Allergien geht ein unbemerkter Erstkontakt mit dem Allergen voraus (Sensibilisierung). Eine erneute Exposition triggert eine massive Freisetzung von Botenstoffen wie Histamin.
Nach dem Kontakt mit Pollen reagiert zuerst die Schleimhaut der oberen Atemwege mit Fließschnupfen und Schleimhautschwellung, bei Beteiligung der Augen mit Brennen und Tränen. Zum Teil entzünden sich die Augen (allergische Konjunktivitis). In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass unbehandelte Allergien der oberen Atemwege ein bedeutendes Risiko für die spätere Entwicklung eines Asthmas haben.
Bei der Behandlung werden sogenannte Antihistaminika eingesetzt. Man unterscheidet sie in Anithistaminika der ersten, zweiten oder dritten Generation. Antihistaminika der ersten Generation ( z.B. Dimetidin) machen müde und sind deshalb nur dann anzuwenden, wenn die sedierende Wirkung erwünscht ist. Antihistaminika der zweiten und dritten Generation ( z.B. Desloratadin, Loratadin, Levocetirizin, Cetirizin) machen deutlich seltener müde.
Lokale Antihistaminika mit den Wirkstoffen Azelastin, Levocabastin und Ketotifen sind für die Behandlung der Augen, sowie Azelastin und Levocabastin für die Behandlung der Nase geeignet. Verglichen mit der oralen Einnahme ist der schnellere Wirkeintritt sowie die Vermeidung systemischer Nebenwirkungen vorteilhaft.
Antiallergische Augentropfen sollten nicht länger als 6 Wochen angewendet weren. Antiallergische Nasensprays sowie neuere Antihistaminika eignen sich auch für eine längerfristige Therapie. Glukokortikoidhaltige Nasensprays sind in der Selbstmedikation erst ab 18 Jahren zugelassen. Sie verfügen ebenfalls über antiallergische, antiinflammatorische und juckreizstillende Eigenschaften. Fluticason und Mometason werden einmal täglich, Beclometason zweimal täglich angewendet. Bis zur optimalen Wirkung vergehen einige Tage. Sollte sich nach einer Woche keine Besserung einstellen, ist ein Arzt aufzusuchen. Das Arzneimittel sollte nicht länger als drei Monate ohne ärtzlichen Rat angewendet werden.
Quelle: Das PTA Magazin
© Adler-Apotheke Daaden